Rickson Zavare (Murehwa)

“My art is based on the past in relation to modern events, the feelings and attitudes of people in different situations.”

Rickson Zavare wurde im August 1977 in der Nähe von Murehwa, knapp 80 km östlich der Hauptstadt Harare, geboren. Er wuchs auf dem Dorf auf und war fasziniert vom handwerklichen Geschick seines Großvaters, der als Schmied arbeitete.
Er absolvierte seine Hauptschulausbildung an der Nyamutumbu School, Mashonaland Ost, und beendete sie mit der Hochschulreife an der Seke High School in Chitungwiza.
Bereits in der Grundschule galt Rickson als überaus kunstbegabt. Sein Interesse für die Bildhauerei wurde von seinem Schwager Tago Tazvitya geweckt, für den er 1996 als Assistent arbeitete. Was als zartes Pflänzlein begann entwickelte sich zunehmend zur Leidenschaft seines Lebens. Rickson begann eigene Ideen zu entwickeln und schuf erste, sehr markante eigene Skulpturen.
Rickson ist ein selbstbewusster Künstler, sein Bestreben ist es, authentische, unverwechselbare Skulpturen anzufertigen. Er ist aber auch sehr innovativ, liebt es an kulturellen Austauschprogrammen teilzunehmen und andere Kunstformen zu studieren und zu experimentieren. Einer seiner wesentlichen Aspekte ist, trotz aller Einflüsse moderner, internationaler Kunst, stets das afrikanische Erbe zu bewahren und weiterzugeben.
Rickson arbeitet überwiegend abstrahierend. Seine Skulpturen kennzeichnen dekorative fließende Linien, geschwungene Konturen und klare, hauchdünne Kanten, womit er die Endlosigkeit des Lebens und die unendliche Fruchtbarkeit von Kunst und Gestalt symbolisieren will.
Inspirieren lässt er sich in erster Linie von der Gestalt des Rohsteins und von Bewegungen, wie der des Wassers oder der Gräser und Bäume im Wind. Bevorzugte Themen sind die Darstellung von außergewöhnlichen, erstaunlichen, witzigen und anders beeindruckenden Charakteren, verschiedenste Episoden menschlichen Zusammenlebens und zwischenmenschliche Beziehungen an sich.
Rickson ist ein sehr ehrgeiziger und strebsamer Mensch, der wenig dem Zufall überlässt, sondern sich zu seinen Tätigkeiten auch gerne den formalen Hintergrund holt. 2004 und 2008 an Trainingsmaßnahmen für Business Marketing teilgenommen, 2007 an einem Kurs Gestaltungsmöglichkeiten, 2012 an einem Workshop für Funktionelle Kunst mit internationalen Designern und 2013 und 2014 hat er Bildende Kunst an der Nationalgalerie studiert.
Rickson sieht sich selbst in einer privilegierten Rolle in der Umgebung in der er lebt, die ihm diese Rolle ermöglicht hat und in der er stark verwurzelt ist. Eines seiner wesentlichen Anliegen ist es, dieser Gesellschaft einen Teil zurückzugeben.
Er ist Gründungsmitglied der Künstlergruppe Künstler gegen AIDS und hat von 1999 bis 2002 wesentlich im Management des Chitungwiza Arts Centre mitgearbeitet. Er unterstützt das Bumhudzo Altenheim in Chitungwiza mit Sachspenden und Skulpturen. Er unterrichtet an der High School in Chitungwiza und der Universität von Chinhoyi, daneben versucht er aber auch unentschlossene Schulabgänger und weniger privilegierte Menschen durch Kunstunterricht eine Perspektive zu geben.
Seine Arbeit wurde wiederholt von der Nationalgalerie ausgezeichnet, 2007 erhielt er den Merit Award für Kreativität und Originalität, 2008 bis 2011 war er für den National Arts Merit Award nominiert. 2010 wurde er vierter beim Kristin Diehl Sculpture Price.
Neben einer Reihe von Ausstellungen in ganz Zimbabwe, von denen er mehrere selbst organisierte, wurde Rickson 2000 zur Expo nach Hannover eingeladen, 2005 nach Johannesburg und 2009 zur Ausstellung Zeitgenösssische Kunst im Rahmen der SAFEX nach Algerien. Er nahm an Symposien in Botswana, Kenya und Tanzania teil. Seine Skulpturen werden von Galerien in den USA, Kanada, Australien, China, Korea Holland, Dänemark, England, Deutschland und Südafrika ausgestellt.
Seit 2012 kommt Rickson regelmäßig zu Workshops nach Frankreich, Dänemark und Deutschland.

Er ist verheiratet und hat zwei Töchter. Spricht Shona, Ndebele, Englisch und ein bisschen Deutsch.